Tavernenbezahlung

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Wann immer man einen CON ausschreibt, stellt sich in der Planungsphase die Problematik des Umgangs mit einer Taverne. Eine vernünftige Kalkulation beinhaltet hierbei immer nicht mehr auszugeben, als man wieder einzunehmen „glaubt“. Hierbei rate ich auch nur das einzukaufen, was man für den Notfall auch privat noch verbrauchen würde, schon um etwaige Verluste auszugleichen. Eine hierbei immer gern vergessene Frage ist auch jene nach dem Pfand bei dem Einsatz von Flaschen. Beträge von um die 50 Euro sind hierbei auch mir schon untergekommen. Aber genug von Zahlen, kommen wir doch einmal zu der Umsetzungder Tavernenbezahlung, so die Orga eine Taverne vom Setting her haben möchte.

Generell muss man schon in der Einladung kommunizieren, inwieweit das Team sich das Tavernenkonzept vorstellt, um so die Teilnehmer optimal zu informieren. Vor Ort empfiehlt sich einen NSC / Wirt nur für diese Aufgabe abzustellen, ja ihm je nach Teilnehmeranzahl noch Hilfen, wie etwa fesche Schankmaiden, zur Seite zu stellen. Diese Personen können zwar Plot von ihrem Arbeitsort aus einspielen, sind sonst aber eingebunden. Weiterhin ist in dieser Einsatzproblematik auch eine Art Schichtsystem zu beachten. Kein Mensch kann von einem Tavernenwirt verlangen bis zum morgendlichen Grauen Meet auszuschenken und dann bei Sonnenaufgang sich um das Frühstück zu kümmern.

Kommen wir als nächstes zur Eigentumsübertragung auch landläufig Verkauf der Getränke in einer Taverne. Mal von diversen Ausschankvorschriften und etwa dem Jugendschutzgesetz abgesehen stellt sich ja die Frage wie man als Orga an die „vorgeschossene“ Kohle wieder gelangt. Hierbei bieten sich verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen an.

Die Einfachste für das Ambiente aber wohl schädlichste Form ist die direkte Bezahlung beim Wirt. Hierbei zückt der Spieler seine Geldbörse und zahlt mit hartem Euro was er begehrt. Das es hierbei zu OT Einbrüchen im laufendem Spiel kommt dürfte ebenso klar sein, wie die Tatsache, dass der Einzelne stets mit Scheinen auftaucht und der Wirt den Wechselheinz gibt.

Eine weitere Möglichkeit währe die Form der Selbstabrechnung. Bei diesem Modell würde der Spieler alles Getrunkene in einer Liste eintragen und schließlich beim Auschecken bezahlen. Bei dieser Methode rate ich nicht zu blauäugig an die Sache heran zu gehen. Gerade bei großen CONs steigt die Rate der nicht vermerkten Getränke, von den üblichen im blauen Zustand „vergessenen“ Bierchen mal abgesehen. Generell schätze ich diese Handhabung aufgrund der Mindereinnahmen als Problematisch ein.

Selbstverständlich sollten an dieser Stelle auch die Möglichkeit Getränke kostenlos zur Verfügung zu stellen Erwähnung finden. Dies bedeutet jedoch nicht nur in der Kalkulation die Getränke pauschal in die Teilnehmergebühren einzurechnen, sondern auch einen Teil der Teilnehmer zu benachteiligen, welche keinen Alkohol zu konsumieren wünschen. Inwieweit eine solche Option letztlich zum Besäufnis zum Nachteil der Anderen führt sollte jeder selbst einschätzen. Eine jede Orga sollte sich hierbei genau überlegen ob eine Veranstaltung, welche etwa 10 bis 20 Euro teurer ist, genau dieselbe Anzahl von Spielern anziehen wird, wie eine wo zu dem Teilnehmerbeitrag noch ein selbst beeinflussbarer Tavernenbetrag hinzu kommt.

Wenden wir nun unseren Blick zu eher kontrollierenden Formen des Bezahlens. Die Erste Möglichkeit, welche hierbei ins Auge fällt ist eine Abrechnung über ein Tavernenbuch. Hierbei könnte die Bezahlung im Vorfeld bzw. im Nachhinein erfolgen, wird jedoch über den Wirt protokolliert. Generell müssen natürlich die Tavernenbücher lesbar und ordentlich geführt werden, sonst haben sie keinen Wert. Nachteilig in diesem Zusammenhang sind Zeiten des Suchens (egal ob man jetzt ein Namens- oder Nummernsystem verwendet), welche aus dem Spielfluss reißen. Zudem sollte man immer beachten, wen man gerade das Getränk anlastet (ist das auch der Besitzer des Tavernenkontos) und wie man, im Falle einer Bezahlung bei CheckOut, sicherstellt auch wirklich den Spieler noch einmal zu Gesicht zu bekommen.

Natürlich kann man sich die Sache auch etwas vereinfachen, indem man den Spieler die Möglichkeit von Tavernenkarten eröffnet. Hierbei zahlen die Spieler ebenfalls Geld ein, erhalten die Karte auf welcher pro Getränk Einheiten abgestrichen werde. Das Ganze lässt sich auch über beispielsweise Kerb bzw. Hackhölzer ambientiger Gestalten. Zu Beachten ist in diesem Zusammenhang, dass bei einem Verlust der Tavernenkarte auch der gesamt eingezahlte Betrag des Spielers verloren geht.

Die letzte mir einfallende Möglichkeit ist der Einsatz von CONtypischen IT Geld. Hierbei könnte man die Landeswährung mit einer Schankwährung verbinden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dem Spieler die Möglichkeit des OT – Erwerbes der IT Währung zu ermöglichen. Problematisch in diesem Zusammenhang ist an dieser Stelle die Verbindung der Währung mit realem Wertvermögen, welches Beispielsweise Problematiken des Diebens aber auch des Glücksspiels eröffnet.

Inspiriert wurde der Beitrag durch Larp-Planung

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