Gedanken zur Lehrer-Jammerei

Immer wieder stößt man im Netz auf die Debatte um die Vor- oder Nachteile des Lehrerberufes. Es scheint hierbei ein tiefer Graben zwischen den beiden Argumentationsparteien zu existieren. Mit ein paar gehörten Gedanken zur Lehrer-Jammerei möchte ich mich ein wenig auseinandersetzen.

Du bist finanziell gut versorgt. Du bist unkündbar und hast Privilegien, von denen andere Berufsgruppen nur träumen können.

Gedanken zur Lehrer-Jammerei
Bild von TeroVesalainen auf Pixabay

Lebenszeitverbeamtete Lehrer haben gute Alimente zugesprochen bekommen. Wohl kein anderer Job ist dermaßen abgesichert und beschert eine beispiellose Zukunftssicherheit. Andererseits haben Lehrer kaum Aufstiegsmöglichkeiten wie dies etwa in der freien Wirtschaft der Fall ist. Jene Möglichkeiten die existieren werden zunehmend unattraktiv, da sie in der Regel mit einem der zusätzlichen Vergütung unverhältnismäßigem Mehr an Arbeit versehen sind. Mit zunehmendem Dienstalter relativiert sich zudem die großzügige Vergütung dadurch mehr und mehr. Lehrer sind weisungsgebunden, über Rahmenbedingungen haben sie nicht zu bestimmen. Streiks sind daher nicht möglich. Öffentliche Äußerungen zur Politik des Dienstherren sind nur stark eingeschränkt möglich (Treuepflicht). Wenn der Dienstherr beschließt, dass die Arbeitszeit um vier Stunden erhöht wird, wird die Arbeitszeit um vier Stunden erhöht.

Nicht zu relativieren sind für mich die großzügige Ferienregelung, der sichere Arbeitsplatz, die familienfreundlichen Reduzierungsmöglichkeiten und die Freiheit, die eigene Arbeitszeit über weite Strecken selbst zu gestalten. Dies ermöglicht mir meinen Unterricht vorzubereiten und Korrekturen vorzunehmen wann ich es möchte.  Diese Dinge gibt es in der Wirtschaft nicht. Darüber sollte ich mich eigentlich öfter freuen.

Du hast dir deinen Beruf selbst ausgesucht.

Lehrkräfte haben diesen Beruf selbst gewählt. Die Ausbildungszeit als Gymnasiallehrer dauert dabei mindestens 7 Jahre, in denen kein nennenswertes Einkommen erwirtschaftet wird. Dummerweise bereiten die Phase des Studiums nur sehr eingeschränkt auf den Schuldienst vor. Solange ich nicht Teil des Kollegiums einer Schule bin, gewinne ich einen nur sehr begrenzten Einblick in den Alltag eines Lehrers an einer öffentlichen Schule. Als Praktikant bin ich kein Teil, des Kollegiums, als Referendar nur mit Abstrichen, da die Welt des Ausbildungsseminars eben auch noch eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Man sucht sich also nicht den Beruf des Lehrers aus, sondern spekuliert vielmehr auf ein Bild, welches man von dem Beruf zu Anfang des Studiums hat.

 

So oder so kann man wohl ewig über Gedanken zur Lehrer-Jammerei referieren. Letzten Endes obliegt es aber sowohl Lehrern ja selbst ihren Beruf zu wechseln, wenn sie mit den Gegebenheiten nicht klar kommen beziehungsweise „Neidern“ diesen Beruf zu ergreifen, wenn sie soviele Vorteile darin sehen.

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